Städtepartnerschaft Hannover-Blantyre

Projekt zur Klimawandelanpassung mit Blantyre

Unter dem Titel „Aufbau von Klimaresilienz mittels nachhaltiger Energie- und Wasserversorgung und Kapazitätsaufbau in Blantyre / Malawi“ wird vom 1. April 2025 - 31. März 2028 die Infrastruktur in ausgewählten Schulen in Blantyre verbessert, um diese widerstandsfähiger gegen extreme Wetterereignisse, wie Überschwemmungen oder Dürren zu machen. Außerdem werden zahlreiche theoretische und praktische Schulungen zu den Themen Klimawandelanpassung, nachhaltige Energienutzung oder Präventionsmaßnahmen durchgeführt.

Projektbeteiligte der Stadtverwaltung und der Nayizi Primary School an einem möglichen Solarbrunnen -Standort

Schwerpunkte

Im Rahmen des Projektes soll die Infrastruktur von zehn beteiligten Primary Schools (Schulen der Klassen 1-8) in der Stadt Blantyre verbessert werden, um klimawandelbedingten Krisensituationen besser begegnen zu können.

Dazu sollen in den beteiligten Schulen solarbetriebene Wasserpumpensysteme mit Wassertanks installiert werden, um auch in extremen Dürreperioden eine zuverlässige Trinkwasserversorgung für die Schulen, aber auch für die umliegenden Gemeinden zu gewährleisten. Gleichzeitig sollen die Solaranlagen die Schulen mit unabhängiger, regenerativer Energie versorgen, so dass auch bei den häufigen Stromausfällen Strom zur Verfügung steht.

Darüber hinaus sind an fünf Schulen, die an Hängen oder Flussufern liegen, Hochwasserschutzdämme geplant.

Das Projekt zielt außerdem darauf ab, den Bewohner*innen von Blantyre (Schüler*innen, Lehrkräfte, Eltern und umliegende Haushalte der Primary Schools) die Kenntnisse und Fähigkeiten zu vermitteln, die sie benötigen, um die Auswirkungen des Klimawandels und klimabedingter Extremereignisse zu verstehen und wirksam darauf zu reagieren. In interaktiven Einheiten, praktischen Übungen und Diskussionen werden die Schüler*innen und Lehrkräfte zu Themen wie nachhaltige Energienutzung, Kartierung und Einschätzung von Risikogebieten, Klimafolgenanpassung, Präventionsmaßnahmen sowie psychosoziale Unterstützung geschult.

Kernstück der Schulungen ist die Erstellung von Klimarisikokarten, die u.a. Informationen über Geländebeschaffenheit, Gefährdungspotenziale und Anlaufstellen bei klimabedingten Extremereignissen enthalten und den Bewohner*innen der beteiligten Distrikte zur Verfügung gestellt werden.

Darüber hinaus ist ein Wissens- und Erfahrungsaustausch zwischen Hannover und Blantyre geplant. Bei gegenseitigen Vor-Ort-Besuchen sowie in Online-Formaten werden sich Expert*innen aus Hannover und Blantyre rund um das Thema Klimafolgenanpassung austauschen und darüber, welche Maßnahmen jeweils ergriffen werden können.

Begleitet wird das Projekt in beiden Städten durch Öffentlichkeitsarbeit, z.B. in Form von öffentlichen Aktionen, Social Media Beiträgen, Newslettern oder Flyern.

Das Nachhaltigkeitsbüro wird Bildungsangebote zu den Themen Klimawandelanpassung und Klimafolgenminderung am Beispiel von Malawi entwickeln, um das Thema auch in hannoversche Schulen und Bildungseinrichtungen zu tragen.

 

Städtepartnerschaft

Seit 1968 pflegt die Landeshauptstadt Hannover eine aktive Städtepartnerschaft mit der Stadt Blantyre in Malawi. Das Kulturbüro der Landeshauptstadt Hannover ist dabei federführend für die Städtepartnerschaften zuständig und und setzt regelmäßig Projekte im kulturellen Bereich um. Seit 2010 führt das Nachhaltigkeitsbüro zusammen mit dem Kulturbüro Projekte im Bereich Nachhaltige Entwicklung, u.a. zum Thema Klimawandel durch.


Hintergrund

Malawi ist eines der ärmsten Länder der Welt und stark vom Klimawandel betroffen. Die Regenzeiten verschieben sich oder bleiben ganz aus. Auch Wirbelstürme mit heftigen Regenfällen und Sturmböen treten immer wieder auf.

Im Jahr 2023 verursachte der Zyklon Freddy schwere Überschwemmungen, richtete große Schäden an der Infrastruktur an und forderte viele Menschenleben.

Im Jahr 2024 führte eine lang anhaltende Dürre zu Ernteausfällen, Hungersnöten und stark steigenden Lebensmittelpreisen mit verheerenden Folgen für die Bevölkerung.

Auch die Erfahrungen aus dem vergangenen Nakopa-Projekt haben gezeigt, dass dringender Handlungsbedarf in Bezug auf Klimafolgenanpassung in Blantyre besteht.

Beide Städte haben daher ein großes Interesse, ihre Zusammenarbeit im Bereich Klimaschutz und zur Klimaresilienz fortzusetzen.

Vor diesem Hintergrund hat das Nachhaltigkeitsbüro federführend und in Kooperation mit dem Kulturbüro im Juni 2024 einen Förderantrag bei Engagement Global und der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) auf Gewährung einer Zuwendung aus Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) eingereicht, der im März 2024 genehmigt wurde.


Beitrag zu den Globalen Nachhaltigkeitszielen

Das Projekt ist ein Beitrag zur Umsetzung der Sustainable Development Goals (SDGs). Der Rat der Stadt Hannover hat 2016 beschlossen, die Agenda 2030 mit ihren 17 SDGs auf lokaler Ebene mit Leben zu füllen. Als Strategien sollen zum einen die Information und Bewusstseinsbildung gestärkt werden. Zum anderen sollen globale Netzwerke und (Städte-)Partnerschaften vertieft werden (Beschlussdrucksache Nr. 0058/2016).
In dem Projekt werden vor allem die SDGs Nr. 6 „Sauberes Wasser und sanitäre Einrichtungen“, Nr. 7 „Erneuerbare Energie“, Nr. 11 „Nachhaltige Städte und Gemeinden“, Nr. 13 „Klimaschutz“ sowie Nr. 17 „Globale Partnerschaften“ berücksichtigt.

 

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